Der Gipfel des Interaktiven: „Mekkas der Moderne“ als E-Book (Rezension)

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Unseren Sammelband „Mekkas der Moderne“ gibt es auch als E-Book, erweitert um interaktive Karten und Farbfotos. Das digitale Format verändert die Wirkung des Buches und das Leserverhalten, so scheint es, durch das einfache Weiterklicken auf die Verweise zwischen den Kapiteln fühlt es sich an wie eine „Girlande“, heißt es in dieser Rezension:
… fuer mich persoenlich – gewidmet 76 Orten auf diesem unserem Planeten und sogar darueber hinaus…
Hier werden Artikel ueber Naturkunde ganz natürlich und voellig logisch verlinkt mit Entwicklungen der Ur-Musik auf Erden in Timbuqktu. Das aelteste Ur-Gestein in Kanada, ganze 4,28 MILLIARDEN Jahre alt, im Grüngesteingürtel von Nuuvuagittuq, Quebeq/Canada, findet eine logische Verlinkung zu den Galapagos-Inseln. Warum auch nicht? Beim Goethehaus in Weimar findet sich ein Direkt-Hinweis zur „Strasse der Vulkane“- und auch Tore ins All, wurde doch Goethit auf dem MARS entdeckt! Die Mona Lisa, die angeblich mit einer bösen Krankheit geschlagen war, schlägt ihrerseits einen Bogen vom Louvre zum -> Britischen Museum und Camcordern. Und Galapagos wiederum führt die interessierten Leser/innen direkt nach Eichstaett…
Und so geht es weiter, rund um unseren Erdball und bis auf den Mars – auf zu Besuchen bei den möglichsten und unmöglichsten „Mekkas“ der Wissenschaften! Hier liegen die Paradiese des Geistes wie die Kantiana in Koenigsberg neben denen der Kernspaltung – wobei gerade letztere auch mit der Hölle auf Erden dienen kann, dem Bikini-Atoll. Die diese ihr zugeordneten „Untaten“ allerdings im CERN gerne wieder gut machen möchte.Und so ist dieses Buch wie eine Art „Girlande“ in seiner einmaligen Aufmachung. Und wer sich das Inhaltsverzeichnis beim „Blick ins Buch“ anschaut, findet einfach alle „Wissenschaften“ vertreten, die das Forscherherz nur begehren mag. Allerdings führt hier, wie bereits angedeutet, ein Thema durchaus zum anderen, und Mathematiker, Physiker, Chemiker – und viele andere mehr – jeden Alters und Geschlechts finden sich plötzlich als Forschende in Literatur, Malerei – traditionelle und digitale auch schon ‚mal beieinander – oder Humanismus wieder, und umgekehrt kann es ebenso gehen. Und alle daran interessierten Leser/innen lassen sich durch links zu Google Maps direkt vor Ort entführen. So kommt auch die Geographie letztendlich nicht zu kurz…

Ueber dieses absolute Meisterwerk liesse sich … ja müsste eigentlich eine gigantische Rezension geschrieben werden. Da ich mich zu selbigem leider nicht befähigt fühle, weise ich nochmals auf die Inhaltsangabe hin, die den Wissenslustigen jeden Alters und Geschlechts wirklich nur Appetit machen kann. Auf einen bisher für mich persönlich einmaligen Rundflug zu Stätten, die Meilensteine darstellen – auf dem Weg tief hinein ins Menschliche, wie auch auf dem Weg weit weit hinaus, weit über unsere doch oft recht beschränkte Vorstellungskraft „per aspera ad astra – durch das Rauhe zu den Gestirnen“…

Wem dann die eigenen Bilder des persönlichen „Kopf-Kinos“ nicht ausreichen – das eBuch enthält auch Direkt-links zu vielen Videos. Die vieles manchen noch anschaulicher machen moegen.
Ich habe das Buch in einer Gratis-Aktion gestern über amazon.it gefunden. Und war die halbe Nacht damit beschäftigt – mit ganz persoenlichen Reisen in die planetarische, pflanzliche, tierische und menschliche Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft… und ich werde ganz sicher noch viele angenehme und aeusserst interessante Stunden mit diesem modernen „Schrein des Wissens“ verbringen.
Mein Dank gilt all denjenigen, die dieses enorme Werk der Wissenschaften zusammengestellt haben, es uns zugänglich machen – übrigens momentan als eBook GRATIS – und die weiterhin daran arbeiten. Denn – das Rad des Wissens darf niemals stillstehen…
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Rezensentin:

Askese muss man sich leisten können

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Digital ist gut, hybrid ist besser. Dieser Ideologie folgt WhiteAlbum, eine App für iPhone und iPad, die durch das besticht, was sie alles nicht kann: „No editing or retakes. No instant gratification.“

Wer sie herunterlädt, kann genau 24 Fotos schießen, nicht mehr und nicht weniger. Nach dem Knipsen bleiben die Fotos unsichtbar, wie damals, vor gefühlten hundert Jahren, als man eine komplette Filmrolle belichten musste, die man dann zum Fotoladen trug, um nach endlos langen Tagen die Abzüge abzuholen. Wie sind die Bilder geworden – falls sie überhaupt etwas geworden sind? Erst möchte man platzen vor Neugier, darauf folgt Unglauben, dann Wut – und schließlich Resignation.

Fast schon hat man die Fotos vom letzten Sommer vergessen, da steckt plötzlich ein kleines Paket im Briefkasten: Post von der Foto-App, mit altmodischen Abzügen auf physischem echtem Totholz. Die Bilder wirken fremd und doch vertraut, durch das Warten gereift wie ein alter Wein. Weniger ist hier mehr, vor allem mehr Geld: Ein „Film“ kostet 20 Dollar. Askese muss man sich leisten können. Dann der nächste Spaß: eine Briefmarke auf den Abzug, die Adressen von Freunden und einen Gruß dazugekritzelt, und wieder ab die Post und irgendwann eine ungläubige, euphorische SMS: „Ein echtes Foto mit der echten, alten Post? Wahnsinn!“

(….)

Mehr über Hybridfotografie HIER im Kulturspiegel, den es neuerdings nicht nur für Abonnenten gibt.

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„Abgründiger Humor“: CD über Höhlenforschung als Hörbuch der Woche

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Knut Cordsen stellt „Glück Tief“, unsere Ohrenreise in die Subkulturen der Speläologie, als Hörbuch der Woche im Bayerischen Rundfunk vor:

„Der 88-jährige Herbert Werner Franke aus Wien und sein deutscher Kollege Stephan Kempe – zwei Höhlenforscher, mit denen wir auf dem großartigen Hörbuch „Glück tief“ hinabsteigen in Kalk- und Lavahöhlen, in dunkle unterirdische Labyrinthe, riesige Hallen im Gebirge, in denen „Schwarzer Dom“ wie „Mitternachtsdom“ stehen.“

Hier ein Artikel zum Thema auf Spiegel Online.

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Stephan Kempe, Herbert W. Franke u.a. (Erzähler):
Glück tief. Höhlenforscher erzählen. supposé; März 2015; Audio CD; 44 Seiten; 29,80 Euro.