Ueber dieses absolute Meisterwerk liesse sich … ja müsste eigentlich eine gigantische Rezension geschrieben werden. Da ich mich zu selbigem leider nicht befähigt fühle, weise ich nochmals auf die Inhaltsangabe hin, die den Wissenslustigen jeden Alters und Geschlechts wirklich nur Appetit machen kann. Auf einen bisher für mich persönlich einmaligen Rundflug zu Stätten, die Meilensteine darstellen – auf dem Weg tief hinein ins Menschliche, wie auch auf dem Weg weit weit hinaus, weit über unsere doch oft recht beschränkte Vorstellungskraft „per aspera ad astra – durch das Rauhe zu den Gestirnen“…
Archiv für den Monat Juni 2015
Askese muss man sich leisten können
Digital ist gut, hybrid ist besser. Dieser Ideologie folgt WhiteAlbum, eine App für iPhone und iPad, die durch das besticht, was sie alles nicht kann: „No editing or retakes. No instant gratification.“
Wer sie herunterlädt, kann genau 24 Fotos schießen, nicht mehr und nicht weniger. Nach dem Knipsen bleiben die Fotos unsichtbar, wie damals, vor gefühlten hundert Jahren, als man eine komplette Filmrolle belichten musste, die man dann zum Fotoladen trug, um nach endlos langen Tagen die Abzüge abzuholen. Wie sind die Bilder geworden – falls sie überhaupt etwas geworden sind? Erst möchte man platzen vor Neugier, darauf folgt Unglauben, dann Wut – und schließlich Resignation.
Fast schon hat man die Fotos vom letzten Sommer vergessen, da steckt plötzlich ein kleines Paket im Briefkasten: Post von der Foto-App, mit altmodischen Abzügen auf physischem echtem Totholz. Die Bilder wirken fremd und doch vertraut, durch das Warten gereift wie ein alter Wein. Weniger ist hier mehr, vor allem mehr Geld: Ein „Film“ kostet 20 Dollar. Askese muss man sich leisten können. Dann der nächste Spaß: eine Briefmarke auf den Abzug, die Adressen von Freunden und einen Gruß dazugekritzelt, und wieder ab die Post und irgendwann eine ungläubige, euphorische SMS: „Ein echtes Foto mit der echten, alten Post? Wahnsinn!“
(….)
Mehr über Hybridfotografie HIER im Kulturspiegel, den es neuerdings nicht nur für Abonnenten gibt.
„Abgründiger Humor“: CD über Höhlenforschung als Hörbuch der Woche
Knut Cordsen stellt „Glück Tief“, unsere Ohrenreise in die Subkulturen der Speläologie, als Hörbuch der Woche im Bayerischen Rundfunk vor:
„Der 88-jährige Herbert Werner Franke aus Wien und sein deutscher Kollege Stephan Kempe – zwei Höhlenforscher, mit denen wir auf dem großartigen Hörbuch „Glück tief“ hinabsteigen in Kalk- und Lavahöhlen, in dunkle unterirdische Labyrinthe, riesige Hallen im Gebirge, in denen „Schwarzer Dom“ wie „Mitternachtsdom“ stehen.“
Hier ein Artikel zum Thema auf Spiegel Online.
Stephan Kempe, Herbert W. Franke u.a. (Erzähler):
Glück tief. Höhlenforscher erzählen. supposé; März 2015; Audio CD; 44 Seiten; 29,80 Euro.